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Hallstattzeitlicher Fürstensitz - Falkenberg/Strettweg
Forschungsprojekt "Hallstattzeitlicher Fürstensitz - Falkenberg/Strettweg"
Kontakt:
Mag. Dr. Georg Tiefengraber | georg.tiefengraber@gmx.net
Dieses Forschungsprojekt über das hallstattzeitliche Fürstengrab in Strettweg bei Judenburg mit seinem berühmten bronzenen "Kultwagen" birgt noch viele archäologische Geheimnisse in sich.
Bei gezielten Begehungen im Jahr 2004 durch Mag. Susanne und Mag. Dr. Georg Tiefengraber konnten im südlichen Gipfelbereich des Falkenberges künstlich angelegte Terrassen festgestellt werden, die auf eine ausgedehnte prähistorische Höhensiedlung ohne erkennbare Befestigungen, wie beispielsweise Wälle oder Gräber, hinweisen.
Das ungelöste Rätsel
Das hallstattzeitliche Fürstengrab stellt einen der bedeutensten archäologischen Funde Mitteleuropas dar. Seit seiner Entdeckung in der Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Frage nach dem Wohnsitz des im Grab Bestatteten ein ungelöstes Rätsel.
Verschiedene Standorte wurden dafür in Erwägung gezogen, der Falkenberg, an dessen Fuß sich das Hügelgrab des "Fürsten" befand, wurde jedoch wegen der Steilheit seiner Hänge als Siedlungsstelle ausgeschlossen.
Verschiedene Standorte wurden dafür in Erwägung gezogen, der Falkenberg, an dessen Fuß sich das Hügelgrab des "Fürsten" befand, wurde jedoch wegen der Steilheit seiner Hänge als Siedlungsstelle ausgeschlossen.
Die erste Besiedlung
Eine erste Besiedlung des Falkenberges setzt in der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. ein. Bereits in dieser ersten Phase dürfte nach Ausweis der Grabungs- und Oberflächenfunde das gesamte Areal besiedelt worden sein. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche und aufwendige Terrassierungs- und Planierungsarbeiten vorgenommen.
Eine entsprechend große Bevölkerungsanzahl ist demzufolge bereits in der Frühphase der Siedlung vorauszusetzen.
Eine entsprechend große Bevölkerungsanzahl ist demzufolge bereits in der Frühphase der Siedlung vorauszusetzen.
Der Umbau
Zu Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. lässt sich in sämtlichen ergrabenen Bereichen eine Umbauphase konstatieren. Die alten, wahrscheinlich bereits desolaten Gebäude wurden abgetragen und an denselben Stellen als neue Gebäude in der gleichen Bautechnik errichtet.
Eine letzte Umbauphase fand vor der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. statt, wobei sich die Bautechnik der Gebäude grundlegend änderte. Anstatt Blockbauten begegnen nun ausschließlich Gebäude in Pfostenbauweise.
Eine letzte Umbauphase fand vor der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. statt, wobei sich die Bautechnik der Gebäude grundlegend änderte. Anstatt Blockbauten begegnen nun ausschließlich Gebäude in Pfostenbauweise.
Aufschlussreiche Funde
Die Ausgrabungen erbrachten teilweise ausgesprochen qualitätsvolle Keramikfunde. Oftmals besitzen sie noch einen Grafitüberzug oder eine zumeist geometrische Bemalung in schwarzer, roter oder weißer Farbe bzw. mit silberglänzendem Grafit.
Eine Reihe von gut erhaltenen Metallfunden, wie beispielsweise bronzene Fibeln, Gewandnadeln oder Armringe erlauben eine präzise Datierung der einzelnen Besiedlungsphasen und vermögen überregionale (Handels-) Kontakte nachzuweisen.
Eiserne Wagenteile, die ansonsten im Bereich der Hallstattkultur fast ausschließlich aus besonders reichen Grabfunden bekannt sind, deuten auf den einstigen Reichtum und die Bedeutung der Siedlung, die sich auch in den Beigaben aus dem "Fürstengrab" widerspiegeln.
Eine Reihe von gut erhaltenen Metallfunden, wie beispielsweise bronzene Fibeln, Gewandnadeln oder Armringe erlauben eine präzise Datierung der einzelnen Besiedlungsphasen und vermögen überregionale (Handels-) Kontakte nachzuweisen.
Eiserne Wagenteile, die ansonsten im Bereich der Hallstattkultur fast ausschließlich aus besonders reichen Grabfunden bekannt sind, deuten auf den einstigen Reichtum und die Bedeutung der Siedlung, die sich auch in den Beigaben aus dem "Fürstengrab" widerspiegeln.
Stadtmuseum Judenburg
Dr. Michael Schiestl
Kaserngasse 27, 8750 Judenburg
Dr. Michael Schiestl
Kaserngasse 27, 8750 Judenburg
Tel.: 0043/(0)3572/85 0 53
Mail: museum@ainet.at