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Der seltsame Fall des Benedikt Mitmannsgruber
Im Mühlviertel sagt man, es braucht drei Dinge, um ein erwachsener Mann zu werden:
Man muss ein Kind zeugen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen.
Benedikt Mitmannsgruber ist kein Mann wie alle anderen. Er ist dünn, schwach, hat einen Schnauzbart,
trägt einen alten Norwegerpullover und ist ein klassischer Antiheld, ein sensibler Losertyp.
Statt ein Haus zu bauen und Vater zu werden, sitzt er mit einer Tasse Johanniskrauttee in einem spärlich
eingerichteten Hinterzimmer in einer tristen Großstadt und schreibt lustige Geschichten. Irgenwann begreift
seine Familie, dass er nicht altert.
Während seine Freunde immer älter werden, Verantwortung übernehmen, Autos kaufen, Kinder zeugen und
arbeiten, steckt Mitmannsgruber in der Zeit fest. Er möchte ewig Mitte 20 bleiben. Immer weiter schiebt er das
Erwachsenwerden hinaus, bis es unerreichbar und uneinholbar vor ihm liegt. Und dann packt er seine Sachen.
Ohne Ziel vor Augen zieht er durch die Bühnen Österreichs und Deutschlands. Er spielt im Fernsehen, gewinnt
Preise und bekommt anonym Unterwäsche zugeschickt.
Kann die Kunst den orientierungslosen Taugenichts retten?
Kann der orientierungslose Taugenichts womöglich die Kunst retten?
"Der seltsame Fall des Benedikt Mitmannsgruber" ist das groß angelegte Schicksal eines jungen Antihelden und
der Menschen, denen er in seinem Leben begegnet: Erfindet die Liebe, trifft Verschwörungstheoretiker, wird
enttäuscht, muss in Isolation und lernt, was von zeitloser Bedeutung ist: sein Hun, seine Freundin und
Avocado-Aufstrich.
Ein Programm über Männlichkeit und Identität, Offenbarungen und Kurkuma, Lockdowns und
Verschwörungstheoretiker.
Foto: ©Sopieh Koelbl